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1.   Zwei Einatmen-Ausatmen-Laute werden zum Hauptteil deiner Kommunikation: „Jah hahh“ und Jah sohh“

2.   Du schätzt es sehr, dass alles „lagom“ ist: eben „nicht zu viel und nicht zu wenig“

3.   Du hast kein Geld mehr. Aber 20 Scheckkarten

4.   Wenn du einen Laden oder Bankraum betrittst, sucht du zuerst nach dem Wartenummernabreißer

5.   Findest du den nicht gleich, fühlst du dich unsicher und gehst lieber wieder

6.   Die Deppen in deinen Witzen sind nicht mehr die Friesen, sondern die Norweger

7.   Du liebst Pizza mit Spargel, Bananen und Sauce Bernaise und fragst dich, warum es die im Rest der Welt nicht gibt

8.   Du erkennst Fleisch nur noch in runder (köttbullar/Fleischbällchen) oder gestreckter Form (korv/Würstchen)

9.   Du bestellt immer schnell auch eine warmkorv von der rotierenden Heizrolle, wenn du beim Tanken zahlst

10. Du freust dich, dass „deine“ Tankstelle dazu auch einen mos-(Kartoffelbrei)Automaten bereit hält

11. „Godis“ (lose Süßigkeiten) und „mjuk glass“ (Softeis) werden Hauptteil deiner Grundernährung

12. Du bist begeistert, dass „deine“ Tankstelle längst zwei Schrankwände voll godis in SB-Schubladen zur Auswahl hat

13. Du freust dich dann mit den Jungs, die lustige Kringel mit durchdrehenden Rädern auf den Platz davor malen

14. Du erwartest die gleichen Jungs jeden Abend pünktlich zur selben Zeit dort wiederzusehen. Die Mädels auch

15. Du ärgerst dich dann oft, dass du an „deiner“ Tankstelle nicht mehr Zeit mit Freunden verbringen kannst

16. Du findest superlaute Autos und Motorräder viel sicherer, weil man die beim Cruisen rechtzeitig hört

17. Du denkst, dass Leute, die andere Kleidung als in Weiß, Schwarz oder Grau tragen, auch Exhibitionisten sein könnten

18. Du findest längst, dass Gelb und Blau keine Farben mehr sind, sondern eine Haltung

19. Du magst gern bunte Häuser, solange sie Rot und Weiß sind

20. Du rufst eine Person im Nachbarraum auf deren Handy an, anstatt kurz rüber zu gehen

21. Du greifst deshalb 50 mal am Tag danach, weil ständig rundum Handys klingeln

22. Bei sex fällt dir ein halbes Dutzend ein, bei titta und ficka nur, dass du mal in deinen Taschen nachsehen solltest

23. Wenn du von Wochen sprichst, verwendest du nur deren Nummer

24. Du steigt in Bussen immer vorn ein und wedelst beim Fahrer schweigend das Ticket

25. Im Bus sitzt ein junger Mann im vorderen Teil und du denkst: „So ein Schnösel!“, sagst aber nichts

26. Ist etwas zwanzig Meilen entfernt, weißt du, dass ein Tag für Hin- und Zurückfahrt draufgehen wird
(1 schwedische Meile, immer noch gebräuchlich = 10 Kilometer)

27. Du freust dich, dass dein „kanon-pris“-Gebrauchtwagen aus Kiruna „nur“ 30000 Meilen gelaufen hat – natürlich mit Spikes

28. Du bringst Erbsensuppe und Pfannkuchen mit Donnerstag und ragmunk mit Dienstag in Verbindung

29. Du bringst den Gang zum systembolaget (staatlicher Alkoholladen) mit Freitagnachmittag in Verbindung

30. 40 Euro für simplen Whisky erkennst du als Schnäppchen und stehst gern dafür an

31. Sonntag ist dein bester Tag zum Einkaufen, die Läden sind geöffnet und alle bringen Riesensäcke mit Plastikflaschen für die tollen Retour-Automaten mit

32. Du freust dich, dass die Säcke mit den Aludosen sogar noch besser riechen. Du hast ja auch zwei

33. Du kaufst nur noch etwas, wenn „Nimm drei, zahl´ zwei!“ dran steht

34. 25% Mehrwertsteuer sind für dich gar kein Problem mehr. Plastiktüten erst recht nicht

35. Du freust dich, dass es an der Fleischtheke ein und dieselbe Fleischwurst in so vielen Varianten gibt (Falukorv)

36. Du fragst dich immer öfter, ob es nicht lustiger sein kann, zu Hause zu trinken, als in eine Kneipe zu gehen

37. Du denkst, wenn schon in ein Lokal, dann wenigstens für draußen davor noch „snaps“ in einer Tüte mitnehmen

38. Spendiert man dir ein Bier, untersuchst du als Erstes die Flasche nach dem Alkoholgehalt

39. Kaffee trinkst du erst, wenn er drei Stunden auf der Warmhalteplatte „gereift“ ist

40. Dein Beckenbauer heißt nun Henrik Larsson, und Zlatan Ibrahimović empfindest du als typisch schwedischen Namen

41. Du sucht nun Namen mit V im Telefonbuch auch unter W und umgekehrt

42. Deshalb findest du hinter X-Y-Z auch noch das Ä und Ö. Und sowieso heißt es nicht A bis Z, sondern A bis Ö

43. Die meisten deiner schwedischen Kollegen haben gleiche Vornamen und du brauchst immer beide Namen, um sie unterscheiden zu können.
Es gibt pro Geschlecht genau fünf Vornamen, Nachnamen zehn

44. Du suchst im Sommer in den größeren Städten nicht nach deren Bewohnern, die sind auf dem Land

45. Du suchst lebendige Elche nur noch in Moose-Farmen

46. Die Poststelle suchst Du nur noch in Supermärkten

47. Du verstehst, dass dir keine Pakete zugestellt werden, die holst du ja dort vom Kundendienst ab

48. Du wunderst dich da auch nicht mehr über ausgestopfte Elche, Bären, Vielfraße und Luchse

49. Du weißt, dass alle gern kommen, wenn ganzjährig auf ALLES UND JEDES gejagt und gefischt wird

50. Du findest es normal, dass ansonsten aber eigentlich ALLES UND JEDES reguliert ist

51. Du findest es einfach sicherer, wenn du deine Sachen immer überall an- und abschließt

52. Du findest es durchaus übersichtlich, dass du dafür etwa 50 Vorhängeschlösser bereithältst

53. Du findest es trotzdem richtig, dass ein Bewachungsdienst noch zusätzlich zu Haus vorbeischaut

54. Du findest es rücksichtsvoll, dass du im Sommer deinen Hund immer an der Leine führst - auch in deinem Garten

55. „Es ist 10 Grad draußen“ heißt, dass es wohl minus 10° sind

56. Bei -15°C stundenlang auf der Terrasse zu stehen und mit Leuten zu quatschen, ist nett

57. Dabei mjuk glass essen auch

58. Zu einer tollen Sonntagnachmittag-Aktion wird ein Besuch eines Bandy-Spiels erst ab -20°C

59. In Münster ist es 5 Grad kalt aber in Stockholm 5 Grad warm

60. Du verstehst, dass Temperaturen zwischen -3 und +3°C als sehr mild wahrgenommen werden

61. In Nordschweden wird es dann Zeit für kurze Röcke

62. Du findest es trotzdem angenehm, mit voller Winterkleidung in überheizten Geschäften herum zu laufen

63. Preiselbeermarmelade passt zu allen Mahlzeiten, Mayonnaise erst recht

64. Deine Heringskonserven sind erst richtig lecker, wenn sich der Deckel schön wölbt (surströmming)

65. Du findest es praktisch, sie unter Wasser zu öffnen und schnell ins Freie zu gehen, wenn du sie isst

66. Brennende Kerzen auf dem Kopf junger Frauen im Dezember machen dir keine Angst mehr

67. Weihnachten wartest du nur noch auf Kalle Anka (Donald Duck) statt aufs Christkind

68. Wenn du Janssons frestelse (Janssons Versuchung/Kartoffel-Sardellenauflauf) verpasst hast, ist Weihnachten vorbei

69. An Santa Lucia (13. 12.), Knut (13.01.), midsommar, valborgsmässoafton (Walpurgisnacht) und kräftskiva (Krebsfest) fährst du nicht Auto

70. Du ahnst, dass du zwei Jahre auf einer Liste warten wirst, bevor du eine neue Wohnung mieten kannst

71. Du akzeptierst, dass du zwei Monate auf einer Liste stehst, bevor du zum Arzt gehen kannst

72. Du nimmst in Kauf, dass du dann 70Km fahren musst, um dorthin zu kommen

73. Du weißt, dass du dich kurz vor der Ankunft auf dem Handy bei der Helferin ankündigen sollst

74. Dir ist klar, dass du dann trotzdem 3 Stunden warten wirst, bis sie dich aufruft

75. Du findest es normal, dass dann gar kein Arzt kommt, sondern die distriktssköterska (Bezirkskrankenschwester)

76. Du hast längst begriffen, dass du in Schweden lieber gar nicht krank wirst, schon gar nicht im Sommer

77. Du kannst eigentlich gar nicht mehr so genau sagen, warum du so gern im Land bist - bist es aber! Hej då!

 

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©2013 Burkhard Schumann